Sonntag, Januar 21, 2007

Bankenkrise in Guatemala- und keiner berichtet darüber

Derweil zeichnet sich ein neues Problem ab. Nachdem die Rentner, Privatkunden und viele Beschaeftigten seit vergangener Wochen kein Geld ausbezahlt bekamen, wird nun auch die Bezahlung mit Kreditkarten in vielen vornehmeren Geschaeften zum Problem.
Wahrennachschub gibt es nur gegen Bargeld, doch das fehlt, weil nun zu viele Kunden mit Kreditkarte bezahlen. Selbst Engpaesse beim Benzin werden nun nicht mehr ausgeschlossen.


Auch das neue Jahr wird fuer unzahlige Guatemalteken ohne ausreichend Bargeld beginnen. Viele Banken blieben auch gestern geschlossen, lediglich in den Touristenorten zeichnete sich eine Entspannung der prekaeren Geldsituation ab.
Bankenkrise in Guatemala- Update

Wie gravierend die Situation ist, kann hier nachgelesen werden.

de.indymedia.org/2007/01/166538
de.indymedia.org/2006/12/165020
de.indymedia.org/2006/12/164977
de.indymedia.org/2006/12/164927

Als in Argentinien die Bankenkrise stattfand, berichteten die Medien fast rund um die Uhr. Guatemala ist zwar klein, aber doch immerhin Heimat von 13,5 Millionen Menschen. Und wegen der natürlichen Sehenswürdigkeiten (Vulkane, Landschaften, lago Atitlan) und Maya-Stätten (Tikal) ist dieses Land immer eine Reise wert.

Den Gipfel des Zynismus finde ich aber diese Aussage:
Auf die Kritik deutscher Urlauber, dass auch das Auswaertige Amt auf seiner Homepage nicht die Touristen informiert, reagierte die deutsche Botschaft lediglich mit dem Verweis auf die Homepage der guatemaltekischen Nationalbank. Alles Wissenwerte koenne der Tourist dort nachlesen.
Ob es nun einen Aufruf zum Generalstreik gibt, bleibt weiterhin unklar. Zumindest die Presse uebt sich in staatstragender Haltung und verschweigt ihn.


Also, ich habe noch niemals vor einer Reise die homepage der nationalen Zentralbank kontaktiert, sondern immer die Reisewarnungen des AA zur Kenntnis genommen. Dort ist tatsächlich kein Hinweis auf die Bargeldknappheit zu finden.
Auswärtiges Amt - Guatemala; Stand 21.01.2007

Mir scheint, der Bundesaussenminister hat derzeit andere Prioritäten. Als Vater zweier Guatemalteken finde ich die Haltung des AA untragbar.

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