Dienstag, Juli 03, 2007

Wer sagt mir, dass so etwas nicht auch hier geschehen kann ?

Dieser Artikel auf Spiegel online macht mich nachdenklich.

Zitat:"Im April 2006 wird ein 17-jähriger Latino in Texas von zwei Neonazis halbtot geschlagen. Drei Monate vegetiert er im Krankenhaus dahin. Schließlich findet er langsam ins Leben zurück und engagiert sich sogar für andere Gewaltopfer. Jetzt ist er tot."

Die furchtbaren Details: "Tuck und Turner schlagen Ritcheson buchstäblich zu Brei. Sie treten mit den Stahlspitzen ihrer Stiefel auf ihn ein. Sie trampeln auf seinem Kopf herum. Sie zerren ihn in den Garten, wo sie stundenlang weiter auf ihn einprügeln. Sons und seine Schwester schauen tatenlos zu.

Die Schläger reißen Ritcheson die Kleider vom Leib. Sie beschimpfen ihn als "Wetback", brüllen "White Power!", pressen brennende Zigaretten in seine Haut, an 17 Stellen, auch mitten auf die Stirn. Mit einem Messer schnitzt Tuck ihm ein Hakenkreuz in die Brust. Dann greift er einen Schirmständer, rammt ihn in Ritchesons Rektum, tritt dann noch einmal kräftig davor, so dass Ritchesons innere Organe zerreißen. Der ist längst bewusstlos.

Dann gießen sie Chlorbleiche über Ritchesons Körper und Gesicht, um die Spuren ihrer Tat zu vertuschen, und lassen ihn einfach liegen." lassen mich schaudern.

Meine Söhne sind auch "Latinos".

3 Kommentare:

  1. "Wer sagt mir, dass so etwas nicht auch hier geschehen kann?"

    Das sagt dir keiner. Und es wird auch keiner etwas in deinem Namen dagegen tun. Es liegt an jedem einzelnen von uns selber, aktiv zu sein, nicht zuzusehen und einzugreifen wenn Nazis irgendwo ihren Hass ausleben.
    Mit dem Finger auf andere zeigen können Nazis schon gut genug, Demokraten haben sowas nicht nötig: Freiheit will gelebt und verteidigt werden.

    AntwortenLöschen
  2. "Wer sagt mir, dass so etwas nicht auch hier geschehen kann?"

    Ohne das Geschehene oder Ihre Sorgen bagatellisieren zu wollen: Die Gefahr, dass Ihr Kind oder meines vom Auto überfahren wird, ist immer noch um den Faktor 10000 größer.

    AntwortenLöschen
  3. Ja, nur dass die Gefahr von Autos überfahren zu werden alle betrifft, während das Risiko Opfer eines rassistischen Übergriffs zu werden nur für eine geringe Zahl von Menschen besteht. Ich werde ein wachsames Auge haben müssen, wie sehr eine schleichende Verrohung und Brutalisierung auch bei uns Einzug hält.

    AntwortenLöschen