Mittwoch, April 02, 2008

Warum werden medizinische Dienstleistungen quartalsweise abgerechnet ?

Es gehört zum Allgemeinwissen, dass man in Arztpraxen jedes Quartal seine Praxisgebühr entrichten darf, dass Überweisungen nur für das Quartal Gültigkeit besitzen, in dem sie ausgestellt wurden, und auch dass Arztpraxen von den kranken Kassen zum Quartalsende mit dem Geld der Versicherten gesegnet werden.

Schon die Frage "WARUM ist das so", bzw, "WARUM ist das HEUTE noch so" werden allerdings die wenigsten beantworten können, ich auch nicht und deshalb stelle ich diese Frage in den Raum.

Ich war nämlich mit meinem Jüngsten am 28.03. (also noch im 1. Quartal 2008) beim Kinderarzt und bat diesen um eine Überweisung für meinen Ältesten zum Spezialisten. Hätten wir das Kunststück fertig gebracht in den verbliebenen 2 (zwei) Werktagen des 1.Q/08 noch einen Termin zu ergattern, wäre es kein Problem gewesen, so musste ich heute nochmal erscheinen, um die erwünschten Formulare zu erhalten.

Tradition ist das eine, kundenorientierte Verfahrensabläufe offenbar etwas völlig anderes; jedenfalls im Gesundheitswesen.

4 Kommentare:

  1. Die Frage kann ich ad hoc auch nicht beantworten.

    Jedoch ist es Fakt, dass die KK einen riesigen Verwaltungsaufwand betreiben, bei dem es erhebliches Optimierungs- und Einsparpotential zu Gunsten der Versicherten gibt.

    Zudem werden Risiken in der Lebensführung noch immer nicht berücksichtigt und eingepreist. Warum sollen Raucher, Alkoholiker, Fastfoodkonsumenten, Obst-Gemüse-Verächter, Chemiekosmetikabenutzer, riskante Verkehrsteilnehmer, Sportabstinenzler etc. einen genau so "geringen" KK-Beitrag zahlen, wie jene Menschen, die diese Risiken individuell zeit- und finanzaufwendig bewusst vermeiden und eigenverantwortlich auf eigene Kosten vorsorgen?

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  2. @Georg:

    >> Warum sollen Raucher, Alkoholiker, Fastfoodkonsumenten, Obst-Gemüse-Verächter, Chemiekosmetikabenutzer, riskante Verkehrsteilnehmer, Sportabstinenzler etc. einen genau so "geringen" KK-Beitrag zahlen, wie jene Menschen, die diese Risiken individuell zeit- und finanzaufwendig bewusst vermeiden und eigenverantwortlich auf eigene Kosten vorsorgen?

    Wer eigenverantwortlich vorsorgt, trägt höhere Ausgaben, ja. Aber wieviel Wert hat die erhöhte Lebensfreude? Sie ist jetzt nutzbar. Und vor allem baut man sich durch Vorsorge ein nicht käufliches Lebensfreude-Potential für die Zukunft auf. Diejenigen, welche "bergab leben", sind sich dessen meist nicht direkt bewusst oder schaffen es wenigstens nicht, Abhilfe zu schaffen.

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  3. @anonym

    Eben darum, nur wenn es an den Geldbeutel geht, merkt es auch diese Klientel. Darum höhere Beiträge und Kostenbeteiligung für Patientengruppen mit selbst gesetzten und quasi-unmoralischen und -unsozialen Risiken. Das Ergebnis ist einzig gerecht und kommt allen Bürgern zugute.

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  4. Die Ärzte bekommen ja inzwischen nur noch eine Grundziffer pro Patient, viele Zusatzdienstleistungen werden nicht gesondert honoriert. Insofern bietet sich eine Abrechnung nach Quartal an. Zumal eine Einzelabrechnung nach jedem Patienten auch sehr aufwendig wäre.

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