Dienstag, Oktober 14, 2008

Gut Ding will Weile haben

In den Jahren 1999 bis 2001 trieben so genannte Experten so genannte dot.com-Werte in immer höhere Kurse, bis die Blase mit einem lauten Knall platzte. Die new-economy produzierte Bilanzwerte, die so manches alteingesessenes und am Markt etablierte Unternehmen der old economy blass vor Neid werden lies.

Offenbar machte sich ein Umdenken breit. Statt auf Luftblasen wurde nun verstärkt auf Sachwerte gesetzt. Etwas reelleres und seriöseres als eine Immobilie ist kaum vorstellbar. Somit machten Schuldverschreibungen Karriere, denen grundpfandrechtlich verbriefte Sicherheiten zu Grunde lagen.

Was keiner wahrhaben wollte, war die Tatsache, dass der Wert einer Immobilie ebenfalls marktabhängigen Schwankungen unterliegt und die Qualität der Bauausführung, die Lage und Marktsättigung erheblichen Einfluss auf den Erlös in der Zwangsvollstreckung haben. Auch aus diesem Grund kommt es doch entscheidend auf die Bonität der Kreditnehmer an.

Um diese mangelnde Bonitätsprüfungen zu verschleiern, wurden immer trickreichere und kompliziertere Finanzmarktinstrumente erfunden, die vor allem durch eines lockten, eine hohe Nominalrendite.

Außer den Notenbanken darf niemand auf der Welt die Gelddruckmaschinen anwerfen, so dass auch diese Traumrenditen irgendwann von irgendwem erwitschaftet werden mussten. Die Einsicht, so wahr wie simpel, fehlte wohl den so genannten Kapitalmarktexperten.

Doch Schaden macht klug. Jetzt gibt es viele kluge, aber arbeitslose Banker und eine Weltwirtschaft, die an ihrer hemmungslosen Gier nach kurzfristiger Rendite nahezu erstickt ist.

2 Kommentare:

  1. Naja, die Warnungen sind auch schon ein Weilchen im Umlauf. Und den armen, armen Bankern hilft der Sozialstaat.

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  2. ... ein, zwei privatinsolvenzen überschuldeter vormaliger hausbesitzer (selbst schuld, wer kauft so'n s###iß und kann es sich nicht leisten), wenige bankrotte unternehmen, kommunen, länder, staaten...

    ups, privatinsolvenz gibt's ja in amerika gar nicht. naja. dann halt längliche inkassoaufträge.

    war nicht nach der dot-com-bubble housing einfach das nächste geschäft, mit dem die gleiche kiste durchgezogen wurde?

    spannend finde ich: welche blasen sind die zwei, drei nächsten.

    .~.

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