Donnerstag, Juni 25, 2009

Solarstrom aus der Sahara

Bereits Mitte der 1980er Jahre wurde ich als Teenager Zeuge einer Diskussion, zwischen einem Bundestagsabgeordneten und einem Astrophysiker, ob man die Energiesorgen der Menschheit nicht dadurch lösen könne, indem im großen Stil Photovoltaikanlagen in der Wüste errichtet würden.

Der Astrophysiker gab damals zu bedenken, dass derartige Ideen in Fachkreisen bereits diskutiert würden, aber verworfen wurden.

Wenn man die Sonnenenergie in Strom umwandle, fehlt nach dem Energieerhaltungssatz zunächst die Wärmeenergie, die auf die Wüste trifft. Dies hätte nach (damaligen) Berechnungen eine so starke Abkühlung des Weltklimas zur Folge, dass sogar eine neue Eiszeit drohe.

Heute scheinen die Bedenken ja ausgeräumt zu sein, oder haben sich die physikalischen Gesetze in einem Ausmaß geändert, das man sonst nur bei den Verschuldensregeln der öffentlichen Haushalte kennt?

2 Kommentare:

  1. Soll das ernst gemeint sein? Erstens ist die Menge an Wärmeenergie, die so verloren gehen soll, wohl viel zu gering um solche erheblichen Klimaveränderungen auszulösen. Zweitens würde ja nicht die gesamte Energie, die in Strom umgewandelt wird, als Wärme auf der Erde verblieben, sondern ein großer Teil würde reflektiert und nicht absorbiert. Drittens und vor allem wird ja der Strom bei so gut wie jeder seiner Verwendungen sowieso wieder fast vollständig in Wärmeenergie umgewandelt.

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  2. > wie jeder seiner Verwendungen sowieso wieder fast vollständig in Wärmeenergie

    1. das streite ich ab, würde jedoch "bei vielen Nutzungsmöglichkeiten oft zum großen Teil in Wärmeenergie" gelten lassen. Gerade im Bereich Lichttechnik erzielen wir mittlerweile enorme Wirkungsgrade.
    2. wenn wir mal bei 100% Wärme - Strom - Wärme Umwandlung bleiben: die Wärme verbleibt zwar auf der Erde, sie wird aber transportiert.
    Und geothermisch kann es sehr wohl Auswirkungen haben, wenn die Wärme nun an einem anderen Ort freigesetzt wird. Dem steht natürlich gegenüber, dass aufgrund der Produktion in der Sahara nicht unbedingt mehr Strom in Europa verbraucht würde, dementsprechend die Enrgieerzeugung in europäischen Kraftwerken sinkt und damit wiederum deren Wärmeabgabe.
    3. Wer schon mal mit Solarzellen gearbeitet hat, weiß wie heiß die werden. Das liegt u.a. daran, dass sie nicht jede Form des Spektrums zur Energiegewinnung nutzen können, also z.B. gerade nicht die Wärmestrahlung der Sonne. Somit verbleibt die Wärmeenergie in der Sahara und es kommen die Verluste bei der Umwandlung des Stroms in transportfähige Spannung noch zusätzlich in Form von Wärme dazu.
    4. die derzeit geplanten Kraftwerke sollen zwar die Wärmestrahlung nutzen, die Befürchtung dass dadurch die Wüste abkühlt dürfte aber genauso unbegründet sein, wie die Annahme, dass die 10% Leitungsverlust das Meer erwärmen :-)
    Die Berechnungen der Astrophysiker war wohl eher theoretischer Natur.

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