Freitag, Dezember 17, 2010

Gedanken zur Eurokrise

Es gibt gute und schlechte Zeitpunkte für etwas. Die von mir sehr geschätzten alten Griechen hatten den Begriff des
"kairos" ΚΑΙΡΟΣ, was verkürzt als "günstiger Augenblick" übersetzt wird.

Wenn das Haus in Flammen steht, ist sicherlich nicht der beste Moment den Architekten zu verfluchen, sondern es muss Schlimmeres verhütet werden.

Dann ist jedoch der richtige Zeitpunkt gekommen, die Zukunft zu überdenken, ob es sich lohnt das Haus zu renovieren oder es abzureißen und neu zu errichten.

Ich hatte von Anfang an die Auffassung vertreten, dass vor einer gemeinsamen Währung eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzverfassung wichtig sei und dass der Euro nicht als Katalysator tauge, den europäischen Einigungsprozess zu beschleunigen, zumal vor dem Hintergrund einer Aufblähung der EU von 15 auf 27 Staaten.

Dass nun im Zeichen der Krise für ein unbestritten notwendiges Maßnahmepaket die Vertrags- und Rechtslage angepasst werden muss, ist wahrlich kein Ruhmesblatt für unsere Schönwetterpolitiker, die es glänzend verstehen, Schwierigkeiten wegzureden anstatt sie zu verhüten.

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