Dienstag, März 15, 2011

Strom sparen oder weiter so?

Schwarz-Gelb hat nach meiner Ansicht in verfassungswidriger Art und Weise die Verlängerung der Atomlkraftwerkslaufzeiten beschlossen, weil der Bundesrat nicht beteiligt wurde. Nun wird es ein Leichtes sein, mit Unterstützung aus Karlsruhe nämlich, diesen Ausstieg vom Ausstieg rückgängig zu machen. Politik ist es eben, wenn man seine Schwächen in Stärke umzuwandeln versteht.
Und dann?

Dann haben wir Kohlekraftwerke, die politisch ebensowenig gewollt sind. Allerdings ist CO2 nicht giftig und verursacht auch keine Strahlenschäden. Doch leider scheint nur in Spanien die Sonne bei Tag und Nacht und der Wind weht auch nicht immer in der richtigen Stärke und zur richtigen Zeit.

Also heißt es Strom sparen. Schaue ich mir meinen Arbeitsplatz, meine Wohnung und meine Umgebung an, dann wird dort fast alles von Strom gesteuert und betrieben. Nicht Alles, was technisch machbar wäre, könnte in Zukunft auch umgesetzt und eingesetzt werden. Nicht nur im individuellen Umfeld, auch in der Verwaltung werden mechanische Vorgänge wieder Einzug halten müssen. Ob wir eine elektronische Gesundheitskarte brauchen, digitale Reisedokumente oder mobiles online-banking, all dieses wird auf dem Prüfstand stehen. Denn wir sind vom Strom abhängig, ohne ihn läuft fast nichts.

Früher habe ich mir Westernfilme wegen der Pferde angeschaut und habe Reiten gelernt (na ja, ich bin eben oben geblieben). Heute schaue ich mir dieselben Filme an, und frage mich, wie es die Leute damals ohne Kaffeemaschine, Internet oder Trockenrasierer geschafft haben. Ich sehe schon, wie die Dschungel-Camps hier wie Pilze aus dem Boden schießen, Survival-Training wird der Markt der Zukunft werden. Wir werden lernen müssen, wie rauh und grausam das Lebenist, wenn man das Tier, dessen Fleisch man essen will, selbst töten muss, wenn das Fell, das einen wärmen soll, erst von Fett und Fleischstückchen befreit werden muss. Aber wir werden auch wieder lernen, wie dankbar man über selbst gezogenes Gemüse sein kann und welche Sehenswürdigkeiten doch in fußläufiger Umgebung zu finden sind.

Und wie ich all das in den PC eingebe, wird mir bewußt, wie schwer es mir fallen wird, darauf zu verzichten. Ob man den AKWen nicht doch noch eine Gnadenfrist einräumen sollte?

3 Kommentare:

  1. Dass ein Kohlekraftwerk keine radioaktive Strahlung verursacht ist so aber nicht richtig: http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvnrw/PDF_Dateien/Themen_und_Projekte/Energie_und_Klima/Kohlekraftwerke/BUNDhintergrund_Radioaktivitaet_aus_Kohlekraftwerken_11_2008.pdf

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  2. Keine Angst, mein Bester!

    Es wird sich nichts ändern, wenn man die AKWs abschaltet: Nur 24 Prozent des deutschen Stromverbrauchts kommt aus diesen. Man kann das auffangen, indem man mehr Kohle verstromt oder - tatsächlich - erneuerbare Energien wirklich forciert. Man kann das auch auffangen, indem man einfach den Atomstrom zukünftig aus den Nachbarländern einkauft, die auch weiterhin Atomstrom produzieren werden und zwar mit KKWs, die viel unsicherer sind, als jedes einzelne, das bei uns nun abgeschaltet wird. Und genau das wird passieren. Denn wichtig ist uns allen doch, dass der Strom möglichst billig ist!

    Was die deutsche Politik hier gerade aufführt, ist das unwürdigste Schauspiel, das ich je gesehen habe. Glauben denn die Herrschaften in Berlin wirklich, mit solchen Kehrtwendungen, den deutschen Michel beruhigen zu können? Halten die uns alle wirklich für derartig blöde?

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  3. Zwischenzeitlich wissen wir auch, was ein vorzeitiger Ausstieg kostet: 230 Milliarden Euro (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,751293,00.html).

    Aber das Geld ist ja da, Hauptsache Frau Merkel rettet die CDU über die nächsten Landtagswahlen.

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