Donnerstag, September 22, 2011

Was ist ein Gebet?

In Frankreich ist es seit ein paar Tagen verboten, auf der Straße zu beten:
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15392780,00.html

Hintergrund dieser gesetzlichen Regelung war, dass Muslime aus Platzmangel ihre Gebetsteppiche vor den Moscheen ausbreiteten und so für Aufsehen und Verkehrsbehinderungen sorgten.

Als kritischer Mensch, der diese einseitigen Maßnahmen gegen die islamische Kultur mit Besorgnis zur Kenntnis nimmt, frage ich mich "Was ist ein Gebet?". Kann mich dieses Gesetz in Frankreich auch als Christ treffen?

Nicht immer bedarf es zur Anrufung Gottes einer bestimmten Ausrüstung wie eines Gebetsteppichs, eines Muezzins oder einer besonderen Tracht oder Körperhaltung.

Darf ich als Christ mich nicht mehr bekreuzigen, wenn ich Zeuge eines Verkehrsunfalles werde? Auch der Ausspruch "Oh Je!" ist die Abkürzung von "Oh, Jesus hilf" und damit in meinen Augen ein Gebet. Der Ausruf "Mein Gott..." oder "Mon Dieu..." gefolgt von Schweigen kann ein Gebet darstellen, denn auch nur das, was wir denken, wird als Gebet anerkannt. In den Kirchen hält die Gemeinde für kurze Zeit inne und gibt ihren Mitgliedern Gelegenheit zum stillen Gebet. Wie wäre es mit einem Plakat am Straßenrand "Herr, lass Hirn herniederregnen!" Wer es liest und sich mit der Aussage stillschweigend einverstanden fühlt, betet in diesem Moment zu Gott, meine ich.

Und all dieses soll künftig in Frankreich in der Öffentlichkeit verboten sein, unter dem Vorwand der Trennung von Kirche und Staat? Wie rechtfertigt sich dann die Aussage des Innenministers" Auf der Straße zu beten entspricht nicht der Würde einer Religion" Entweder gibt es die Trennung, dann ist es nicht Aufgabe des Staates sich um die Würde einer Religion zu kümmern, oder die Trennung ist doch nicht so scharf, dass auch ein Gebet im öffentlichen Raume zulässig bleiben muss.

Herr, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Amen

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