Ich kann mich noch gut an meine Anfänge als Rechtsanwalt erinnern. Ich war gerade wenige Wochen als Anwalt zugelassen, da kam ein neuer Mandant in die Kanzlei, der sich bitterlich über ein ihm zugefügtes Unrecht beklagte.
Eine Versicherung hätte ihm die tollsten Versprechungen gemacht und davon rein gar nichts gehalten. Damals sagte ich zu ihm, ohne aussagekräftige Unterlagen wäre es sehr schwierig etwas für ihn zu tun.
Einen Tag später kam er wieder, brachte buchstäblich einen Wäschekorb unsortierter Unterlagen und meinte, da würde ich sicher finden, was ich bräuchte. Gesucht habe ich dann tatsächlich, nur gefunden habe ich nichts.
An diesen netten Menschen erinnere ich mich gerne, denn er ruft mir immer wieder in Erinnerung, was ein Anwalt zu tun hat und was nicht.
Es ist sicher nicht meine Aufgabe Unterlagen zu ordnen, zu sortieren und auf ihre mögliche Relevanz zu prüfen. DAS ist vielmehr zunächst die ureigenste Aufgabe des Mandanten, der neben der Vergütung auch die Bereitstellung der notwendigen Informationen schuldet.
Wohlgemerkt, es geht um den ersten Schritt. Nach Lektüre der Unterlagen kommen Rückfragen, ein Mosaik bildet nach und nach ein stimmiges Bild - im Idealfall.
Nichts anderes gilt auch in Auskunftsverfahren zum Unterhalt oder Zugewinn. Hier wird oft die Belegvorlage mit einer Auskunftserteilung verwechselt. Dabei liegt es zunächst am Auskunftsverpflichteten, ein systematisches, nachvollziehbares Verzeichnis zu erstellen, aus dem die relevanten Informationen mühelos ersichtlich sind, also etwa das Jahresnettoeinkommen oder der Bestand des Reinvermögens.
Gerade liegt mir wieder ein Schriftsatz vor, dem unzählige Gehaltsbescheinigungen als Anlage beigefügt sind.
Aber das, was damit eigentlich belegt werden soll, wird mit keinem Wort erwähnt.
Übliche Stundenhonorarvereinbarung und ich wasche für meinen Mandanten auch Wäsche, wenn es sein muss oder sortiere Unterlagen (lasse sortieren)
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