Freitag, Dezember 09, 2016

Mein Dank an die Feuerwehr - Achtung, worauf man bei Schalenlampen mit Halogenstrahler achten sollte

Es war Abend, Ein Kind liegt im Bett, die anderen machen ihre Hausaufgaben und bereiten den nächsten Schultag vor. Ein brenzliger Geruch durchzieht plötzlich die Räume.

Nach dem Ausschlussprinzip kann die Geruchsursache auf ein Kinderzimmer fokussiert werden. Dort wird erst bei Licht, dann bei Dunkelheit (wegen möglicher Funkenbildung) nach der Brandquelle gesucht. Sämtliche elektrischen Geräte werden von der Stromquelle getrennt. Ohne Erfolg.

Um kein Risiko einzugehen, suche ich Rat bei den Fachleuten und wähle den Feuerwehrnotruf 112.
Dort schildere ich die Umstände und weise darauf hin, dass ich sehr wohl unsicher bin, ob es sich tatsächlich um einen Notfall handeln würde.

Der Mann am anderen Ende der Leitung verspricht,"jemanden" vorbeizuschicken. Er fügt noch hinzu, ich solle mich nicht wundern, wenn mehrere Fahrzeuge auftauchen würden...

Nach wenigen Minuten erreichen in kurzer Folge und zwar mit Blaulicht und Tatütata
1 Einsatzwagen
2 Löschzüge
1 Polizeistreifenwagen
die vermeintliche Unglücksstelle; langsam fühle ich mich unwohl in meiner Haut ob des großen Aufwandes.

Wir inspizieren nun erneut mit der Einsatzleiterin das Kinderzimmer. Der Brandgeruch ist immer noch sehr intensiv wahrnehmbar. Ein weiterer Feuerwehrmann kommt hinzu. Systematisch untersuchen nun beide das Zimmer. Sein Blick richtet sich schließlich vom Boden und von den Wänden nach oben.

"Dort", meint der Feuerwehrmann, "ist da nicht etwas Dunkles in der Lampenschale?" Diese montiert er nun ab, und siehe da, darin entdecken wir zwei tote Insekten. Diese haben unter der Hitze der Halogenröhre angefangen zu kokeln.

Das corpus delicti, man sieht die Kokelspuren


(Beispielbild, das ist nicht DIE Lampe)
Nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei und auch die aufgeschreckten Nachbarn können beruhigt werden.

Darauf muss man im Dezember in Mitteleuropa erst mal kommen, ein totes Insekt in der Lampe! Ich glaube, seit mehreren Wochen habe ich kein lebendes Insekt mehr gesehen.

Auch wenn mich die 5 Leser, die meinen Blog, der schon so lange vernachlässigt wird, überhaupt noch lesen, für ein bisschen doof halten, habe ich mich dazu entschlossen, meine Erfahrung zu posten, Vielleicht kann dadurch der nächste unnötige Einsatz vermieden werden, weil jemand aufgrund dieses Berichts auch die Lampenschale inspiziert.

Ich werde jedenfalls alle heißen Halogenleuchtmittel aus der Wohnung schmeißen.


4 Kommentare:

  1. Lool, ich schmeiße mich grad weg vor Lachen.... Etwas ähnliches ist mir auch schon passiert.... Bist also nicht alleine!

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  2. Kenne ich gut. Tritt aber mehr im Sommer auf.

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  3. Ich halte das Vorgehen nicht für doof, sondern für absolut korrekt.

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  4. Im Zweifelsfall geht um Leben oder Tod. Und wenn man dem Sachbearbeiter in der Leitstelle wie geschehen genügend Informationen zur Verfügung stellt, dann entscheidet dieser zur Entsendung eines Löschzuges "aufgrund Alarmierung in gutem Glauben" um entsprechende fachliche Nachschau zu halten. Einem selbst mag das irgendwie peinlich sein, aber das Grundprinzip lieber einmal zuviel in gutem Glauben ausgerückt als einmal zu wenig hat schon etliche Menschenleben gerettet. Auch wenn es sich erfreulicherweise öfter als Fehlalarm oder kleines Problem herausgestellt hat als es Tote gegeben hat. Ich habe selbst erst vor kurzer Zeit die Kollegen der Feuerwehr angefordert, um entsprechende Brandnachschau und Suche nach Glutnestern zu halten, nachdem zündelnde Jugendliche ein ordentliches Feuerchen in einem Abbruchhaus gemacht, dieses so gerade eben noch vor dem Übergreifen selbst weitgehend gelöscht hatten. Im Ergebnis kann man annehmen, hätte die Feuerwehr nicht mit kleinem Löschgerät alle Glutnester abgelöscht, hätte die Bude Stunden später im Vollbrand gestanden.

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