In NRW haben 34,5 % der Wähler CDU gewählt und 34,5 % der Wähler SPD. Das sind 69% derjenigen, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben.
Sowohl CDU als auch SPD sind mit Regierungsanspruch zur Wahl angetreten. Fast 70% der Wähler wollten also nicht, dass eine der beiden Parteien das Land regieren sollte. Diesen klaren Wählerwillen würde es konterkarieren, wenn nun beide Parteien regieren würden.
wobei hier noch math. zu bewerten wäre, wie man den Willen eines CDU/SPD-Wählers ansetzen muss. Im Falle einer großen Koalition könnte man ja annehmen, dass er zu 50% sein Ziel erreicht hat. Demzufolge sind fast 52% mit einer gr. Koalition immerhin zufrieden.
AntwortenLöschenDie Schlussfolgerung ergibt keinen Sinn. Denn mit dem jetzigen Wahlsystem kann der Wähler nur die Partei seines höchsten Vertrauens wählen.
AntwortenLöschenEr wählt nicht Koalitionen seines höchsten Vertrauens aus bzw. bewertet die Koalitionsmöglichkeiten (im Gegensatz zB zum Präferenzwahlsystem). Daher sind Rückschlüsse zu gewollten Koalitionen aus dem einfachen Wahlergebnis nicht möglich.
Im Übrigen verstehe ich auch die Rechnung nicht, dass 70 % nicht eine große Koalition gewählt haben sollen, wenn beide sog. "Volksparteien" um die 35 % bekommen haben. Normalerweise wird man allgemein davon ausgehen, dass die Parteien, die zusammen mehr als die Mehrheit der Stimmen (Sitze eigentlich) haben, den Willen des Volkes am ehesten vertreten. So zumindest die Grundidee im Verhältniswahlrecht.
Überlegen Sie doch nochmal, wie das war bei der Wahl: Hat man Sie aufgefordert, gegen irgendeine Partei zu stimmen? Wenn Sie richtig nachdenken, werden Sie sich erinnern, dass Sie für eine bestimmte Partei gestimmt haben und nicht gegen eine oder mehrere andere.
AntwortenLöschenDeshalb spricht für eine große Koalition, dass 69% der Wähler in diesem Fall erreichen würden, wofür sie votiert haben, nämlich eine Regierungsbeteiligung der von ihnen bevorzugten Partei.
Demokratieprinzipielle Nachteile hat eine große Koalition eher unter dem Aspekt der Marginalisierung der Opposition.
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AntwortenLöschenNochmal. Sowohl CDU als auch SPD sind mit dem klaren Ziel angetreten, die Regierung bilden zu dürfen.
AntwortenLöschenWer sich für eine dieser Parteien durch sein X entschieden hat, hat damit konkludent gegen die andere Partei gestimmt.
Somit wäre eine Koalition der beiden "großen" Parteien Betrug am Wähler.
Und was Schwarz-Rot von 2005-2009 auf Bundesebene abgeliefert haben, war lachhaft, wobei ich nicht verschweigen will, dass ich die Regierungsarbeit von Schwarz-Gelb einfach nur lächerlich finde.
Mit der Begründung müsste man ja alle Koalitionen ausschliesse, da sie "Betrug am Wähler" wären.
AntwortenLöschenDass eine Partei antritt mit dem Ziel die Regierung zu bilden heisst doch nur, dass sie Teil der Regierung ist (und sei es in einer [grossen] Koalition), ansonden wäöre das Ziel ja absolute Mehrheit.
Warum sollte sich denn der Wille einer Partei, allein regieren zu wollen, in denWählerstimmen widerspiegeln?
AntwortenLöschenSie unterstellen, daß alle, die Ihr Kreuzchen bei einer der "Volksparteien" getätigt haben, diese ausschlich als alleinige Regierungspartei sehen wollten. Da man aber per se keine Koalitionsmöglichkeiten wählt, ist diese Auslegung der Wählerstimme IMHO nicht sehr überzeugend.
Ich gehe eher davon aus, daß die Volksparteien nicht wesentlich weniger Stimmen erhalten hätten, wenn sie mit dem Ziel angetreten wären, eine große Koalition zu bilden.
Von absoluter Mehrheit habe ich ja nichts geschrieben; ich gehe vielmehr von der Notwendigkeit aus, eine Koalitionsregierung bilden zu müssen. Hierbei stehen sich die beiden großen Parteien als Kontrahenten gegenüber, die allgemein für eine bestimmte politische Ausrichtung stehen. Wähle ich Partei A, stimme ich gleichzeitig gegen B(Non-A) ab. Eine Koalition B-A läuft daher meinem Willen zuwider.
AntwortenLöschenDie Parteien C-D-E werden hingegen bereits mit mehr oder weniger konkreten Koalitionsaussagen antreten.
Was würde dann der Wähler wählen, der eine Große Koalitiion befürwortet? Doch auch "seine" Volkspartei, oder?
AntwortenLöschenSo etwas mag es geben, fällt aber wohl in den Bereich statistischer Unschärfe. Wir sind ja noch kein Volk von Masochisten.:=)
AntwortenLöschenIch bin kein Wahlforscher, sondern fasse nur meine empirische Erfahrung zusammen.