Die Profifußballvereine sind auf Fernsehgelder angewiesen, um attraktive und leistungsstarke Spieler verpflichten zu können. Die Zuschauereinnahmen im Stadion dürften höchstens das Gehalt des Stadionsprechers, die Miete und die Schiedsrichtervergütung decken (vielleicht etwas übertrieben). Um starke Spieler zu verpflichten investieren manche Clubs schon die Erträge, die durch Mithilfe des neuen Spielers durch sportlichen Erfolg in der Zukunft erhofft werden. Das System bedingt einige Gewinner und viele Verlierer, die in der Insolvenz enden.
Um an möglichst hohe Fernsehgebühren zu gelangen, werden die Wettbewerbe entsprechend angepasst und vermarktet. Die europäischen Pokalrunden, Pokal der Landesmeister, Pokal der Pokalsieger und UEFA-Pokal wurden neu gestaltet. Heraus kamen die Champions-League und der (noch so genannte) UEFA-Cup. Das K.o.-System früherer Jahre wurde zugunsten garantierter Fernseheinnahmen aufgegeben. Statt packenden Begegnungen zwischen David und Goliath, bei denen nach zwei Spielen einer eine Runde weiterkommt und damit an neue Einnahmen, gibt es nun Gruppenspiele. Hier steht wieder die Taktik im Vordergrund.
Statt spannenden Spielen wird dem Fernsehzuschauer Stangenware geboten.
Um noch mehr Spiele im Fernsehen anbieten zu können, werden Spieltage auseinander gerissen. Wettbewerbsverzerrung droht.
Hinzu kommt, dass die Belastung der in den jeweiligen Wettbewerben vertretenen Mannschaften zunimmt. Die Kader werden größer, die Bereitschaft der Clubs die starken Spieler der Nationalmannschaft zur Verfügung zu stellen sinkt. Dabei werden echte Stars nur bei internationalen Turnieren im Dress der Nationalmannschaft geboren. Aber auch hier braucht es ein starkes, eingespieltes Team.
Ich lehne die Überfrachtung des Fernsehens mit Live-Übertragungen ab. Eine siebenminütige Zusammenfassung ist bei 90% aller Spiele mehr als genug.
Ich lehne Wettbewerbe wie die Champignon-Liga ab. Ich will das K.o-System zurück.
Ich hoffe, dass bald viele echte Fußballfans genauso denken und handeln werden wie ich. Warum ein Profispieler so viel verdienen soll, wie der Vorstandsvorsitzende eines globalen Unternehmens, ist mir schleierhaft. Zudem wird auch bald eine Sättigungsgrenze erreicht werden. Weniger Zuschauer bedeuten geringere Werbeeinnahmen. Diese bedeuten Refinanzierung der Lizenzgebühren. Weniger Lizenzgebühren bedeuten verantwortungsvolleres wirtschaftliches Handeln der Clubs. Und das kommt zuletzt wieder dem Fan zu Gute.
Endlich hat es jemand gemerkt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen