Dienstag, Juli 25, 2006

Abgeordneter und Lobbyist

Nach dem Fall "Röttgen, BDI" wird nun der Fall "Göhner, BDA" diskutiert.

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

Der Bundestag ist voller Beamter, Juristen, Gewerkschafter, usw. Jeder MdB hat seine Überzeugungen, viele sind Mitglieder in Interessenvereinigungen, Sportverbänden, Kulturträgern, oder als Aufsichtsräte in öffentlichen Gremien. Den Abgeordneten im luftleeren Raum gibt es nicht.

Wenn private Interessensverbände einen MdB bezahlen, finde ich das viel ehrlicher, weil der Verband das Geld seiner Mitglieder ausgibt, denen er Rechenschaft schuldet.

Das Parlamentsgebäude "Reichstag" ist Dem Deutschen Volke gewidmet, welches dort von Abgeordneten repräsentiert wird. Diese sollen nach Möglichkeit das Volk in allen Facetten abbilden. Dem Herrn Göhner vom Arbeitgeberverband stehen mit Sicherheit mehr als 30 Abgeordnete mit Gewerkschaftshintergrund gegenüber.

Die Repräsentation wird durch die Zahl der Abgeordneten gewährleistet. Nicht jeder Abgeordnete muss das Volk repräsentieren.

Wenn der BDA meint, Herr Göhner ist sein Geld wert, wenn die Nominierungsparteitage meinen, Herr Göhner habe gute Arbeit gemacht und wenn die Wähler auch dieser Meinung sind, dann kann ich vor so viel Fleiß nur den Hut ziehen.

Viel schlimmer finde ich die Postenhäufung bei öffentlichen Ämtern (Fraktion, Staatssekretäre, Ausschüsse, etc.), die jeweils zusätzliche Vergütungen mit sich bringen, allesamt aus Steuergeldern bezahlt werden, und - eine Krähe hackt einer anderen kein Auge aus- bei denen kein Leistungsnachweis zu erbringen ist.

Glaubt irgendein CDU-Mitglied, die Bundeskanzlerin kann zwei full-time-Jobs ausüben ? Auch die Mitglieder bezahlen Frau Dr. Merkel als Bundesvorsitzender eine Aufwandsentschädigung aus Parteibeiträgen ! Frau Dr. Merkel hat einen Amtseid geschworen, dem deutschen Volk zu dienen. Trotzdem ist sie Vorsitzende einer Partei.

Wir müssen mal die Moschee in Mekka lassen.

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