Nachdem sich Deutschland in einer beeindruckenden Art und Weise für die Europameisterschaftsendrunde 2012 in Polen/Ukraine qualifiziert hat und auf Grund dieser Leistung zum Kreis der Titelfavoriten zählt, sollte ein Zeichen gesetzt werden.
Deutschland nimmt aus Protest gegen das Skandal-Urteil gegen die frühere ukrainische Regierungschefin Timoschenko nicht an der Endrunde teil. Dieser Verzicht wiegt umso schwerer, weil er um den Preis eines möglichen Titelgewinns erfolgen würde.
Herrn Janukowitsch darf keine Propagandabühne geboten werden.
Eine Nichtteilnahme würde allerdings auch die Beziehungen zu unseren polnischen Nachbarn belasten, insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, dass Teile der dortigen Bevölkerung Deutschland gegenüber immer noch recht reserviert sind. Die aniteuropäische, erzkonservative Partei PiS hat dort bei der Wahl am letzten Wochenende fast 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können und würde eine Nichtteilnahme Deutschlands mit Sicherheit effektiv für sich nutzen können. Insofern halte ich, auch wenn der Prozess in der Ukraine zweifelsohne ein Skandal ist, einen solchen Boykott für nicht vertretbar.
AntwortenLöschenAus Rücksicht auf Polen erhält der ukrainische Machthaber eine Bühne. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Aber im Ergebnis werden Sie wohl Recht behalten.
AntwortenLöschenFür die Zukunft kann man dann wohl nur von derartigen Gemeinschaftsvergaben an mehrere Staaten bzw. nationale Sportverbände nur abraten. Denn im Zweifel trifft ein Boykott dann immer die Falschen.