Donnerstag, Mai 11, 2006

Politik aus der Froschperspektive

Unsere Spitzenpolitiker sollen sich eines vor Augen halten. Ohne die unzähligen ehrenamtlichen Helfer, die nach jeder Wahl für ihr vorbildliches Engagement und ihren unermüdlichen Wahlkampf in den allerhöchsten Tönen gelobt werden, ist ein Straßenwahlkampf nicht durchführbar.
Ohne diese Leute, die im persönlichem Gespräch um jede Stimme kämpfen, indem sie die Wähler davon überzeugen die richtige Partei zu wählen, ist ein erfolgreicher Wahlkampf nicht denkbar.

Eine Partei, die nicht vor der Wahl sagt, was sie nach der Wahl machen wird, hat keine Aussgagen, kein Profil, kein Recht darauf gewählt zu werden.

Und all die kleinen fleißigen Ehrenamtlichen, die vor der Wahl um jede Stimme gekämpft haben:
Wählen Sie uns, wählen Sie die CDU, WIR wollen
- private Altersversorgung fördern
- ein einfacherers und gerechteres Steuerrecht einführen
- die Lohnnebenkosten senken
- die Bürokratie abbauen
werden nun von den Leuten, die Sie vor der Wahl überzeugt haben gefragt werden, warum die CDU in den vorgenannten Bereichen eine Kertwendung gemacht hat.

Jeder, der nur einen einzigen Wähler durch seinen persönlichen Einsatz gewonnen hat, steht nun da wie der Ochs vorm Berg und soll erklären, dass Politik kein Wunschkonzert ist, dass Politik heißt Zugeständnisse zu machen, dass Politik die Kunst des Machbaren ist. Die Liste der Floskeln ließe sich beliebig fortsetzen. Letztlich bleibt ein Glaubwürdigkeitsverlust der CDU und des einzelnen Wahlkampfhelfers, der gestern aus voller Überzeugung SO argumentiert hat und heute das genaue Gegenteil von dem vertreten muss.

So nicht, liebe Parteispitze. Wir (hier unten an der Basis, huhu) wollen Wahlen gewinnen, um das zu tun und umzusetzen, wofür wir gekämpft haben.

Ihr wollt Wahlen führen, um zu regieren. Wie ihr regiert ist euch egal.

Ein erbostes und frustriertes CDU Mitglied aus Heidelberg.

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