Die Rhein Neckar Zeitung aus Heidelberg berichtet heute darüber, dass die Kosten für eine neue Straßenbahnlinie statt der veranschlagten 30.000.000 (dreißigmillionen) nun 45.000.000,00 (45 Mio) €uro betragen.
Bei diesen Summen für den Bau einer Strecke, die nur und ausschließlich einem Verkehrsmittel zugute kommen kann, frage ich mich gerne, ob es nicht wirtschaftlicher und flexibler wäre, die Straßen zu sanieren und Busse im gesamten Stadtgebiet einzusetzen.
Zum Thema Heidelberg und ÖPNV zwei Kurzgeschichten.
1. Kostenlose Getränke
Ausgerechnet auf einer Straßenbahn warb ein Einkaufszentrum mit kostenlosen Parkplätzen. In die öffentliche Diskussion kam folgender Vorschlag des Einkaufszentrums: Der Getränkemarkt spendiert den Mitarbeitern der Heidelberger Straßen und Bergbahn AG monatlich 20 Kästen Mineralwasser. Einzige Bedingung- der Abtransport sollte mit der Straßenbahn erfolgen. Dankend abgelehnt.
2. Freie Straßen
1992 erkämpfte die damalige ÖTV-Vorsitzende Monika Wullf-Matthies 5,4 Prozent Lohnsteigerung. Vorangegangen waren Streiks der Müllabfuhr und der Transportbetriebe.
Wer Heidelberg mit seinen engen geographischen Verhältnissen kennt, weiß um die Verkehrsproblematik dort. Entsprechend wurde während der Streiktage ein Verkehrschaos prognostiziert. Dieses blieb allerdings aus. Kaum blieben Busse und Bahnen in ihren Depots, lief der übrige Individualverkehr wie geschmiert. Die Menschen rückten zusammen, bildeten Fahrgemeinschaften und halfen denen, die sonst auf den ÖPNV angewiesen waren.
Man kann die Bedeutung des kollektiven Zwangsverkehrs kaum unterschätzen. Immunologen sehen in den Sammeltransporten schon länger eine der Ursachen für die alljährlichen Grippewellen.
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