Am 5. Juni 2007 habe ich mich hier noch über Forderungen zum Einsatz der GSG-9 gegen Gipfelgegner lustig gemacht und u.a. folgendes geschrieben: "Das würde ja bedeuten, dass Al-Quaida als Feind- und Angstbild von vermummten, Steine werfenden Berufsrandalierern abgelöst wurde. Wo sind die Ausbildungscamps der Protestler ? Wer sind die strategischen Köpfe, die die Einsätze der Chaoten koordinieren ?"
Am Abend lief an bei Frontal 21 im ZDF ein Beitrag, der mir zu denken gegeben hat.
Obwohl es sich beim sog. Schwarzen Block um eine zusammengewürfelte, internationale Gruppierung handeln sollte, belegten Videoaufnahmen eindrucksvoll wie sich diese Menge auf einstudierte Handzeichen vollkommen planmäßig sammelte oder vereinzelte und schliesslich in gezielten Aktionen die Polizei angriff. Ohne Training ist derartiges unmöglich.
Auch wenn es nicht die GSG-9 sein muss. Diese Bilder belegen, dass hier nicht mehr nur ein paar liebenswerte Wirrköpfe am Werk sind, sondern eine straff organisierte Truppe, der nur eine ebenso straff organisierte und ausgebildete Spezialeinheit beikommen kann.
In die Ausbildung der Polizei scheinen Sie ja nicht besonders viel Vertrauen zu haben. Was soll denn bitteschön die GSG9 operieren? Ein paar Feuerstösse aus dem G8 durch den Zaun in die Menge? Oder mit der MP5 aus dem Helikopter? Oder vielleicht erstmal ein paar Ladungen Schrot aus der HK 512 austeilen?
AntwortenLöschenDie Chaoten haben immerhin eines kapiert: Als Gruppe ist man stärker als die Summe der Einzelpersonen. Bei Armee und Polizeikräften ist das durchaus bekannt. Und mit einigen unrühmlichen Ausnahmen hat die Polizei den Einsatz in Heiligendamm gut bewältigt. Gerade angesichts der bedauernswerten Retorik einiger Politiker ist es schon eine Leistung, solch einen Einsatz durchzustehen, ohne durchzudrehen.
Die GSG-9 habe ich gerade nicht gefordert. Aber ich habe nun Verständnis dafür, dass Rufe nach Spezialeinheiten laut werden.
AntwortenLöschen