Montag, März 17, 2008

Olympia-Boykott mal anders

Die olympische Idee ist großartig. In der Antike herrschte während der olympischen Spiele Frieden, danach durften sich die Völker wieder an die Kehle gehen.

Die Spiele der Neuzeit, von Baron de Coubertin als friedliches Kräftemessen der Jugend der Welt gedacht, haben längst ihre Unschuld verloren. Der Etat einer einzigen Veranstaltung übersteigt die finanziellen Mittel einer Vielzahl armer Länder. Über Werbung, TV und Sponsoring werden Milliardenbeträge generiert.

Wenn es um die weltpolitische Bedeutung der Spiele geht, verbietet sich das IOC gerne jedweder staatlichen Einflussnahme, staatliche Fördergelder nehmen die nationalen Verbände und Funktionäre trotzdem gerne entgegen.

Ob die Vergabe der Sommerspiele nach Peking in der Erwartung erfolgte, dort einen demokratischen Wandel zu initiieren, weiß ich nicht. Politisch gesehen ist mir China suspekt und die sportlichen Erfolge scheinen mir auch nicht alle auf modernen Trainingsmethoden zu beruhen.

Es steckt so viel Geld in und hinter dieser Veranstaltung, dass ein Boykott auf völkerrechtlicher Ebene unwahrscheinlich ist. Die Spiele werden stattfinden und es werden fast alle Staaten ihre Sportler entsenden.

Was sind Wettkämpfe aber wert, die vor leeren Rängen stattfinden ? Welche Sender werden noch in die Übertragungsrechte investieren, wenn sich die Ausgaben mangels Zuschauerinteresse nicht über Werbeeinnahmen refinanzieren lassen ?

So gesehen hat es jeder Einzelne von uns in der Hand, ob die Spiele boykottiert werden oder nicht.

1 Kommentar:

  1. Die Chinesische Propagandamaschinerie wird das schon in den Griff bekommen, und uns (scheinbar) saubere, friedliche und faire Olympische Spiele präsentieren.

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