Hoffenheim wurde letzten Samstag ein klares Tor aberkannt, bzw. gar nicht erst anerkannt, weil das Schiedsrichtergespann nicht erkannt hatte, dass ein Kopfball von Bayern Münchens Torhüter erst hinter der Linie abgewehrt wurde.
Im Profi-Fußball geht es um viel Geld, daher kann ich Stimmen verstehen, die den Video-Beweis fordern, um existenzbedrohende Fehlentscheidungen zu verhindern.
Der Fußball lebt weltweit aber nicht von den Profiteams, sondern von seinem schlichtem Regelwerk und von der Tatsache, dass von der Kreisstaffel bis zur Bundesliga in offiziellen Wettbewerben nach den selben Regeln gespielt wird. Eine Regel, die nicht auch vom Dorfverein erfüllt werden kann, hat in der Bundesliga nichts zu suchen.
Ein Spiel, dessen Ergebnis nachträglich korrigiert wird, hat kein echtes Ergebnis. Hoffenheim hätte in der 10. Minute in Führung gehen können, geriet stattdessen in der 25. Minute in Rückstand und schaffte in der 41. Minute den Ausgleich.
Nunmehr zu folgern, Hoffenheim hätte 2:1 gewonnen, wenn das "Tor" aus der 10. Minute anerkannt worden wäre, ist eine Milchmädchenrechnung, weil hierdurch 80 Minuten Spielverlauf unterschlagen werden, in denen beide Mannschaften ein tatsächliches Ergebnis hätten ändern können.
Wer bitteschön hätte 1999 auf Manchester United als Champignon-Liga Sieger getippt, als Bayern München nach 89 Minuten 1:0 führte und 3 Minuten später mit 1:2 als Verlierer vom Platz schleichen musste?
Wenn ein Spiel innerhalb von 180 Sekunden kippen kann, dann dürfen 80 Minuten nicht einfach ausgeblendet werden, in denen es beide Seiten in der Hand gehabt hätten, ein für sie unbefriedigendes Ergebnis zu korrigieren.
[quote]Der Fußball lebt weltweit aber nicht von den Profiteams, sondern von seinem schlichtem Regelwerk und von der Tatsache, dass von der Kreisstaffel bis zur Bundesliga in offiziellen Wettbewerben nach den selben Regeln gespielt wird. Eine Regel, die nicht auch vom Dorfverein erfüllt werden kann, hat in der Bundesliga nichts zu suchen.[/quote]
AntwortenLöschenDann hat aber das nachträgliche Sperren wegen einer Tätlichkeit in der Bundesliga auch nichts verloren. Weil diese Möglichkeit des Videobeweises haben die Amatateurvereine auch nicht.
Wo wäre eine unterschiedliche Regelung zur Kreisklasse vorhanden? Die Regel ist doch identisch: Ball über Torlinie = Tor. Es würde nur die Durchsetzung dieser Regel in kniffligen Fällen in Profiligen verbessert.
AntwortenLöschenEs müsste nur auch eine zeitnahe Einspruchsfrist möglich sein. So könnte man jedem Trainer pro Spiel drei Situationen zugestehen, in denen er das Spiel unterbrechen kann (mit Verzögerung wie bei einer Einwechslung) um die Schiedsrichter zur Entscheidung von ungesehenen Fehlern zu zwingen, also beispielsweise bei fehlerhaften Toren oder Nicht-Toren, bei falsch oder nicht erteilten Karten oder Elfmetern.
Der Trainer hätte dann drei Minuten Zeit sich anhand eigener spulbarer Videobilder von seiner Meinung zu überzeugen und die Unterbrechung anzukündigen. Wird seinem Einwand abgeholfen, behält er seine drei möglichen Unterbrechungen, ist sein Einwand aber unbegründet, verliert er einen.
Ohne diese möglichen Verbesserungen bleibt nur eine nachträgliche Korrektur (die ich aus gleichen Gründen ebenfalls nicht gut finde) oder eben eine Spielwiederholung. Ausgerechnet der FCB durfte schonmal neu spielen, weil im damaligen Fall ein Tor zugunsten gegeben wurde, obwohl der Ball am Tor vorbei gestolpert ist.