Freitag, November 02, 2007

Von wegen Betreuungsgeld

Wenn das kommt, gebe ich die Hoffnung auf vernünftige Politik auf, weil die Argumentation dahinter so irrsinnig, um nicht zu sagen schwachsinnig ist.

Aus Gerechtigkeitsgründen soll den Eltern, die ihre Kinder nicht in eine hochsubventionierte Krippe stecken, ein Teil der NICHT in Anspruch genommenen Leistungen bar ausgezahlt werden.

Subventioniert ist in Deutschland aber nahezu alles.

Gehe ich als Student NICHT in ein Konzert, bekomme ich auch keine Ermäßigung, also hätte ich gerne ein Kulturgeld.

Fahre ich brav mit dem PKW zur Arbeit anstatt mit dem hochsubventionierten ÖPNV, hätte ich gerne einen Nahverkehrsausgleich.

Bin ich kein Mitglied einer Partei, hätte ich gerne mein Politikgeld.

Nehme ich keine Sozialhilfe in Anspruch, hätte ich gerne mein Solidargeld in bar ausgezahlt.

Bin ich kinderlos und brauche deswegen weder Krippe, Kindergarten noch Schule oder Universität, verlange ich künftig für die NICHT in Anspruch genommenen Leistungen eine Ausbildungsprämie, schliesslich spart der Staat durch meine Fortpflanzungsverweigerung die Durchführung einer Menge an Infrastrukturmassnahmen.

Wie vernagelt muss die Politik sein, dass überhaupt solche Ideen ernst genommen werden ?

1 Kommentar:

  1. Liegt es vielleicht daran, dass man all' diese Subventionen mit viel Tamtam eingeführt hat - unter Verwendung von Vokabeln wie "soziale Gerechtigkeit" und "Familienförderung"?
    Vielleicht ist ja das staatliche Angebot "Du bekommst Geld, wenn Du Deine Kinder in einen miesen Kindergarten schickst" endlich mal pervers genug.
    Andererseits ist das vielleicht ein No Show, denn: Wer wird denn schon einen Kindergarten betreiben, ohne die staatlichen Subventionen in Anspruch zu nehmen?

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