Freitag, Juli 27, 2007

Ein offener Brief an DIE Terroristen

Sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Mitglieder und Unterstützer von Al Quaida *), ETA und den Westerländer Separatisten,

da es bisher an gesetzlichen Grundlagen für die Berufswahl und Berufsausübung als Terrorist fehlt (die EU hat gerade eine Expertenkommission gegründet), darf ich Sie guten Gewissens ebenfalls als Angehörige eines Freien Berufes bezeichnen. Der Beruf des Terroristen zeichnet sich schon nach seinem Namen dadurch aus, dass es um die Verbreitung von Angst und Schrecken geht. Hierdurch unterscheidet sich ihre Tätigkeit von der des gemeinen Mörders.

Vermutlich verfolgen Sie ebenso wie die rechts- und steuerberatenden Berufe in der Tagespresse die Bestrebungen der Politik, insbesondere des geschätzten Herrn Innenministers die online Überwachung von Festplatten und Servern auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen.

Hierdurch bringen Sie uns in eine missliche Lage, da wir aufgrund gesetzgeberischer Schöpfungskraft unsere Arbeit nur noch durch den flächendeckenden Einsatz elektronischer Datenverarbeitung verrichten können. Dies beginnt bei der Aktenanlage und geht bis zur elektronischen Übermittlung der diversen Steuererklärungen und Voranmeldungen. Aber selbst eine einfache Gebührennote ist kaum noch ohne professionelle software zu erstellen.

Anders als ihre Tätigkeit es mit sich bringt, sind wir auf Diskretion angewiesen, während Sie ja publikumswirksame Aktionen bevorzugen.

Da es ja, wie oben erwähnt nicht darum geht tatsächlich Bomben zur Explosion zu bringen und Unschuldige in den Tod zu reißen, müsste ihnen doch damit gedient sein, eine Plattform zu haben, auf der Sie ihre Aktivitäten ankündigen können. Durch die Ankündigung müssten Sie doch ihre Zwecke bereits erreicht haben, so dass es auf die zeit- und kostenträchtige Durchführung gar nicht mehr ankommt.

Veröffentlichen Sie doch bitte in Zukunft ihre Pläne im elektronischen Bundesanzeiger, dieser ist ab Ministerialdirigent aufwärts Pflichtlektüre bei allen staatlichen Dienststellen.

Hierdurch würden Sie sowohl dem Herrn Innenminister als auch uns viel Mühe und Verdruss ersparen. Gott erhalte die Gr0ße K0aliti0n.

Mit freundlichen Grüßen

Ph.M.




*) sie sollten sich wirklich einmal auf eine einheitliche Schreibweise einigen.

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