Freitag, Februar 08, 2008

3. Bundesliga-Sonntagsspiel

Was will der Zuschauer vor der Glotze oder im Stadion sehen ?

Spieler, die um einen Titel spielen, oder Angestellte, die außer für ihr Gehalt auch noch einen Mehrertrag für ihre Vereine und deren Management erwirtschaften müssen ?

Es ist doch ganz klar. Wenn ein Spieltag simultan ausgetragen wird, muss jeder Verein und jeder Spieler auf dem Platz sein Bestes geben, weil nur so aus eigener Kraft ein Punktevorsprung erworben oder ausgebaut werden kann.

Im Sinne der Zuschauer, die sich für ein bestimmtes Spiel entscheiden wollen, sind somit 34 Samstag-Spieltage, das Optimum.

Im Sinne der Vereine, die möglichst hohe Fernseheinnahmen erzielen wollen oder müssen, wäre ein Spieltag von Donnerstag bis Montag das Beste, wenn höchstens zwei Spiele gleichzeitig stattfinden würden.

Nur handelt es sich hierbei um eine Milchmädchen-, oder Knackwurstherstellerrechnung. Wenn ein Team vor seinem Einsatz am Samstag bereits das Ergebnis seines Tabellennachbarn vom Freitag kennt und schon den nächsten Spieltag im Kopf hat, dann wird ganz anders taktiert und auf Risiko gespielt, als wenn diese Informationen nicht vorliegen.

Versteht man Sport als Show und Unterhaltung, dann darf der potentielle Zuschauer häppchenweise zufrieden gestellt werden.

Verlangt der Fan einen ehrlichen, sportlichen Wettbewerb, dann müssen diese Überlegungen bei Seite geschoben werden.

Es liegt nun am DFB und den Club-Managern. Soll die Bundesliga zur Operettenliga mutieren, die der Unterhaltung dient, oder wird ein ernsthafter sportlicher Wettbewerb ausgetragen ? Beides gleichzeitig geht nicht.

5 Kommentare:

  1. Das klingt ja alles schön und gut, lässt aber leider völlig die Gegebenheiten des internationalen Fussballs außer Acht. Wenn eine Mannschaft Donnerstags im UEFA-Cup spielt, ist es ein schwerwiegender Wettbewerbsnachteil, wenn sie bereits am Samstag wieder gegen ein ausgeruhtes Team spielen muss.
    Mal abgesehen davon, dass der Zuschauer mit einem Grottenkick rechnen darf. Und das ernstafter Sport und Unterhaltung sich gegenseitig ausschließen, halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht...

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  2. Ginge es nur um sportliche Ehren, dann wäre ein kompletter Liga-Spieltag am Samstag oder Sonntag und ein kompletter Pokal-Spieltag am Mittwoch (national oder international) die beste Lösung.

    Aber es geht ja vor allem ums Geld.
    Und deshalb schaue ich immer weniger Fußball, weil immer mehr schlechte Spiele gezeigt werden.

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  3. Das ist ja ein sehr idealistischer Ansatz, aber leider völlig weltfremd. Mal abgesehen davon, dass die deutschen Spiele vielleicht deshalb so schlecht sind, weil nicht soviel Geld zur Verfügung steht, wie es in anderen Ligen der Fall ist. Ergo: Bessere Vermarktung, mehr Geld, bessere Spiele...

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  4. Einerseits gilt: Das war schon immer so, dass man Donnerstags im UEFA-Cup und dann Samstags in der Buli ranmusste.

    Andererseits darf man nicht übersehen, ich bin über ein Freitagsspiel und zwei Sonntagsspiele ganz froh, da ich einfach, wenn am Sonntag oder Freitagabend nichts zu tun ansteht etwas Fußball schauen kann. Allerdings ist der Samstag mit seinen vielen Spielen immernoch am attraktivsten.

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  5. Ein drittes Sonntagsspiel ist natürlich ein Schlag für die Amateurvereine.

    Dieses zusätliche Sonntagsspiel entzieht den ohnehin nicht von Zuschauern verwöhnten Amateurclubs noch weitere Zuschauer. Wer die Wahl hat wird sich sicherlich nicht den Kreisligafussball anschauen, sondern ins Bundesligastadion gehen.

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